ITALIENISCHE AUSZEIT.
Kennt Ihr das nicht? In der City tobt sich der Frühling aus. Die Menschen reißen sich die Jacken vom Leib, setzen die Sonnenbrillen auf und probieren schon mal das Sommerlächeln. Da drängt sich förmlich die Mittagspause beim Italiener auf. Die Wahl fällt auf die Casa Ducale. Die sonnenbeschienenen Plätze unter dem Dach der Luminaden sind gut besucht. Aber das macht gar nichts, denn das Restaurant entfaltet in den Innenräumen erst seinen wirklichen Charme. Fototapeten an der Rundmauer, die den Gastraum dominiert, zaubern die Atmosphäre, die wir heute brauchen. Ein vielstimmiges „Buon Giorno“ lässt uns ankommen in unserer kleinen Auszeit. Wir sind zu viert und nehmen Platz. Calo Ciulla, einer der Padrones, begrüsst uns herzlich. „Ihr sitzt aber eng zusammen“, und schwupps, schon hat er einen Einzeltisch angebaut. „Italiener sind einfach nicht so breitschultrig, Signori.“ Ciualla zeigt sein charmantestes Lächeln. „Was trinkt Ihr?“ Ganz fix stehen zwei großen Flaschen Pellegrino auf dem Tisch. Bald schon folgt der Gruß aus der Küche. „Wie entzückend“, kommentiert unsere Kollegin den Teller mit Öl, dem mit einer Crema Balsamico und Punkt Punkt Strich ein sonnengereiftes Lächeln verpasst wurde. Dazu gibt es selbstgebackenes Brot aus Pizzateig. Einer von uns fragt den Chef, wie lange der Teig geht. Ciulla lächelt nachsichtig. „24 ore, ovviamente!“ So soll es sein. Unsere Pizzen schmecken dann auch hervorragend. Während der Mahlzeit wird das Motiv der Fototapete, vor der wir Platz genommen haben, Thema unseres Gesprächs. „Florenz?“ „Palermo?“ Und schon hilft uns die weißhaarige Dame vom Nebentisch auf die Sprünge. „Das ist doch die Piazza Ducale in Vigevano,“ erklärt sie mit hörbarem italienischen Akzent. Sie liebe ihre Heimat und komme so oft wie möglich hierher in die Casa zu den Ciullas. Wer Landsleute als Gäste hat, der braucht keine Restaurantkritiker. Das spricht für sich.
„Alla prossima.“ Diese Pause hat uns frohgestimmt. Das Sommerlächeln steht uns ins Gesicht geschrieben.
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