Kultur als Stadtentwicklung am Beispiel Gießen

Die städtische Kulturpolitik ist in Bewegung. Mit dem Beschluss des Stadtrates, die KulturStadtLeverkusen (KSL) zum Ende des Jahres aufzulösen, sollen sich die darin zusammengefassten städtischen Kulturinstitute eigenständiger entwickeln: Seit vergangenem Jahr arbeitet etwa das Museum Morsbroich mit einem neuen Entwicklungskonzept, das innovativ und bürgerdialogisch zugleich sein möchte. Auch die Institute der kulturellen Bildung wie VHS, Musikschule und Stadtbibliothek haben Vorstellungen erweiterter Aktivitäten – so wie die freie Kultur der Stadt sich ebenfalls in Szene setzt. Gelingt nun ein Neustart der Kultur in Leverkusen, in städtischer und privater Verantwortung, der die Menschen mitnimmt und begeistert? Was kann Leverkusen von anderen Städten lernen, um ein eigenständiges Profil zwischen den Kulturzentren Köln und Düsseldorf zu entwickeln? Bereits in der Vergangenheit begann das von VHS und Opladener Geschichtsverein organisierte Diskussionsformat „BürgerDialoge LEV“ einen Austausch über die Zukunft der Kultur in Leverkusen.

Bei dieser Vortrags- und Gesprächsveranstaltung sind Prof. Dr. Jörn Ahrens und Dr. Pinar Gümüs Mantu von der Universität Gießen eingeladen, ihre Überlegungen zum kulturellen Stadtentwicklungsprozess in der hessischen Universitätsstadt vorzustellen. Das Projekt wird gemeinsam vom dortigen Kulturamt und der Universität durchgeführt und denkt Kultur, Kreativwirtschaft und Stadtentwicklung als synergetischen Transformationsprozess. Dabei wird Kultur als Ressource für die Neuausrichtung der wirtschaftlichen und strukturellen Orientierung der Stadt begriffen, die gleichwohl aber politisch partizipativ und sozialintegrativ ansetzen soll. Ein Ansatz, der womöglich Antworten auf die hiesige Frage beisteuern kann: Welche Kultur braucht Leverkusen?

Foto: © Hendrik Neubauer / Stadtmarketing Leverkusen