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Schuberts „Unvollendete“ an den Beginn eines Konzertes zu setzen, das ein Zeichen setzen will gegen Antisemitismus, Rassismus und Hass und zugleich jene große, humane und friedvolle Kraft in den Blick nimmt, die von Musik ausgeht, und immer ausging, erscheint sinnhaft. Die Biografien von Künstler*innen des 20. Jahrhunderts, die zu den Verfolgten und Verachteten gehörten, sind selten vollendet, sondern geprägt von Brüchen, Verlusten, Verletzungen, Migration und Angst.
Wie sich Gedanken über Dachau musikalisch gestalten lassen, wie man als polnischer Jude im Stalinismus noch komponieren kann, zeigen die Werke von Yoav Talmi und Mieczyslaw Weinberg. Für letzteren war die Freundschaft zu Dmitri Schostakowitsch und die mit ihm wetteifernde Arbeit an neuer Musik lebensspendend und lebensrettend.
Infos
Bayer Philharmoniker
Katharina Morin Leitung
Franz Schubert (1797 – 1828) Sinfonie in h-Moll D 759 „Die Unvollendete“
Yoav Talmi (*1943) Music for Strings, Timpani and Accordion „Thoughts about Dachau“
Miezcyslaw Weinberg (1919 – 1996) Suite für Orchester
Eine Veranstaltung der Reihe Farbe bekennen – Musik und Theater gegen Rassismus und Hass.