Detlef Goebel, Jahrgang 1954, begeisterte sich bereits während seines Maschinenbaustudiums für die Fotografie. Angetan hatte es ihm von Beginn an vor allem die Schwarz-Weiß-Fotografie. Im Vordergrund standen dabei Architekturaufnahmen und klare grafische Muster.

Mehr durch Zufall entdeckte er irgendwann jedoch auch seine Freude und Faszination für die Street-Fotografie.

Und bei den Streifzügen nach geeigneten Motiven durch die Straßen wurde ihm dann bewusst, dass an interessanten und großen Baustellen üblicherweise fast ausschließlich Männer arbeiteten. Jeder weiß zwar, wie schwer es nach wie vor für Frauen ist, sich in wirtschaftlichen Spitzenpositionen zu behaupten. Dass jedoch auch in bestimmten handwerklichen Berufen selten Frauen anzutreffen sind, überraschte ihn dann doch – und brachte ihn zum nachdenken.

Was Detlef Goebel für sich dabei feststellte: Es ist scheinbar nicht die körperliche Belastung, die Frauen von manchen Berufen fernhält. Der Grund könnte womöglich eher die mangelnde Popularität einiger Berufe sein. Oder die typischen Klischees, nach denen Frauen nur in bestimmten Berufsgruppen gesehen werden. Aus diesen Gedanken heraus entstand schließlich die Idee des Künstlers, Frauen, die sich in klassischen „Männerberufen“ behaupten, zu porträtieren.

In einer Fotoserie werden nun also Frauen porträtiert, die den Mut haben, sich in Männerberufen zu etablieren. Sämtliche Bilder zeigen Frauen, die konzentriert und mit Liebe ihren Beruf ausüben – egal ob es körperlich anstrengend ist oder andere Fähigkeiten erfordert.

Die Fotografien der Hufschmiedin etwa machen deutlich, welche körperliche Arbeit verrichtet werden muss. Die der 2-Sterne-Köchin wiederum, übrigens die einzige hierzulande, vermitteln eine andere Seite erforderlicher Tätigkeiten – nämlich ausgesprochenes Fingerspitzengefühl und Sensibilität. Eins macht die Fotoserie deutlich: Alle porträtierten Frauen lieben Ihren Beruf.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Leverkusener Kunstnacht.