FLEISCH SATT. MIT GESCHMACK
„Moment mal, ich komme gleich zu Ihnen!“ Die freundliche Kellnerin trägt einen Teller vor sich her und verschwindet dann im Nebeneingang. Wir treten ein das „Zagreb”. Der Name des Lokals gibt ja schon mal die kulinarische Richtung vor, die Inneneinrichtung setzt zu der kroatischen Küche einen deutlichen Kontrapunkt mit „Deutscher Eiche“, weiß geputzten Wänden und braunem Teppichboden. „Der dritte Tisch hinten links, nehmen Sie bitte dort Platz.“ Da ist sie ja schon wieder, die freundliche junge Frau. „Was darf ich Ihnen bringen?“ „Was war das eben?“, fragen wir nach. „Wir sind gewissermaßen die Kantine der Musikkneipe Notenschlüssel. Dort steht neben Erdnüssen nur ein Gericht auf der Karte: Der Notenschlüsselteller.“ Das sah gut aus: Gebratener Speck, Spiegelei, Gewürzgurke und Bratkartoffeln.
Uns ist jedoch nach Fleisch satt und wir bestellen eine Dubrovnik-Grillplatte. Es werden Ražnjići, Ćevapčići, Putenmedaillons, Speck, kleine Wiener Schnitzel serviert. „Fleisch ist mein Gemüse”, gesteht mein Gegenüber. „Okay, dann darf ich sicherlich das Gemüse und den Salat alleine essen.” Das wird abgenickt. Gleichzeitig bestellen wir uns schon mal zwei Birnen-Schnäpse. So viel Fleisch will mit Hochprozentigem verdaut werden.
Wer Fleisch mag, ist im „Zagreb” genau richtig. Stammgäste aus dem Viertel wissen das schon lange zu schätzen. Und dann gibt es ja noch die Nachbarn aus dem Notenschlüssel. Das Telefon klingelt. „Drei Portionen. Okay, ich komme dann rüber.“ Sehr gastfreundlich und auf Nachbarschaft bedacht. Das Zagreb bringt´s.
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