Heiner Binding, Kölner Maler, schafft fragile, hybride Bild-Skulptur-Objekte, die auf den ersten Blick zusammengeschustert erscheinen, auf den zweiten aber präzise arrangierte Bezüge zwischen Materialien, Formen, Farben und Muster offenbaren. Sie haben etwas seltsam Zwitterhaftes an sich, sind Momentaufnahmen genauso wie organisch gewachsene Ganzheit.
In seinen Arbeiten macht Binding alles sichtbar, Keilrahmen, Tackerklammern, Rückseite, Gebrauchs- und Alterungsspuren, das Verworfene und das Zurückgebliebene. Für ihn sollen „die Werke wie Fundstücke wirken“. Konglomerate, die ins Offene streben und doch zusammenhalten. So wirken viele dieser Arbeiten wie Notizen einer Geschichte ohne klares Narrativ, zeigen in den Spuren ihres Entstehungsprozesses Spuren von Dialog und Auseinandersetzung mit dem Material und letztlich mit dem Leben. Sie ergreifen den Betrachter, die Malerei fasst ihn an und verlangt nach seiner Zuneigung.

1958 in Tuttlingen geboren, studierte Binding an der Kunstakademie in Karlsruhe, unteranderem bei Georg Baselitz und Per Kirkeby. Er gehört damit eher zu einer älteren Generation von Künstler*innen, die der Kunstverein Leverkusen seit längerem – neben den Positionen jüngerer Künstler*innen – immer wieder in Ausstellungen vorstellt. Denn in unserer ungeduldigen Zeit, in der das Neue, das Nächste stets im Fokus steht, drohen diese Positionen trotz ihrer Qualität manchesmal in Vergessenheit zu geraten.

Öffnungszeiten:
Freitag: 13 – 17 Uhr
Samstag und Sonntag: 11 – 17 Uhr (außer an den Feiertagen)
Nach Vereinbarung unter 0160 553 22 25

Die Ausstellung geht vom 10. November bis zum 15. Dezember 2024

Gefördert durch:
Lust auf Leverkusen